o důvěře

18. 12. 2007 16:59

Das Wort zum Sonntag vom 15. Dezember 2007,
gesprochen von Stefan Jürgens

Hoffnung

Er hatte einen Infarkt: Herzstillstand, kam mit Blaulicht ins Krankenhaus, wurde reanimiert. Und nach vielen Behandlungen in eine andere Klinik gebracht. Dort legte man ihn ins Koma. Er hätte wohl sonst all die Operationen nicht überstanden. Sechs Wochen Koma.

Als Josef Horst davon aufwachte, war seine Frau Irmgard gestorben. Auch sie war lange krank, lag in einer anderen Klinik. Aber ihr Josef konnte sie ja nicht besuchen. Und nicht einmal an ihrer Beerdigung teilnehmen. Irmgard gestorben, Josef im Koma. Die Ärzte hatten ihn genau so tot gesagt wie es seine Frau bereits war. Das einzige, woran er sich noch erinnert: Er konnte noch beten. Irgendwann kam er wieder auf die Beine, wenn auch sehr langsam.

So kam er wieder nach Hause. Und lag den ganzen Tag im Bett. Ich habe ihn besucht. Und gefragt, wer ihm eigentlich die heilige Kommunion nach Hause bringt. "Niemand", meinte er. "Dann mache ich das jetzt, jeden Sonntag." Drei Wochen später kam er schon wieder in die Kirche zum Gottesdienst. Zwei Wochen danach diente er am Altar. Und nach weiteren zwei Wochen ging er wieder seiner Arbeit nach. Als die Leute ihn wieder sahen, ging ein Raunen durch die Kirche. Denn Küster Josef Horst ist bei uns in Stadtlohn eine Institution.

Viele haben gefragt: Warum hat er die Hoffnung nicht aufgegeben? Wie hat er das alles ausgehalten, ohne mit seinem Schicksal zu hadern? Woher diese Zuversicht? Noch vor etwas mehr als einem Jahr hat jeder gesagt: Das geht nicht mehr lange gut mit ihm. Die meisten hatten ihn schon aufgegeben. Und dann plötzlich diese Wende, von einem Tag auf den anderen. So dass er sogar wieder in Urlaub fährt und an Kursen teilnimmt. Woher also die Kraft? Ein Wunder war's bestimmt nicht, obwohl manche das so sehen. Eines aber ist sicher: Er hat eine große Hoffnung, und die machte er fest an Gott.

Hoffnung haben ist viel mehr als bloß optimistisch sein. Manche glauben an den Fortschritt; sie glauben daran, dass vieles besser wird, wenn man sich nur genug anstrengt. Sie denken: Wir kriegen das schon hin; man muss nur die richtigen Leute kennen, die neueste Technik beherrschen, dann läuft alles wie geschmiert. Der Optimist denkt: Ich bin selber stark genug, deshalb geht's mit voller Kraft voraus in die Zukunft. Doch viel stärker als bloßer Optimismus ist für mich – Zuversicht! Wer die hat, weiß, dass er gehalten ist; dass seine Kraft von woandersher kommt. Ich empfinde das so: Der Zuversichtliche lässt sich ziehen vom Ziel – der Optimist lässt sich treiben vom Erfolg.

Das Leben von Josef Horst hat viel von dieser Zuversicht. Von einer Hoffnung, die auch auf andere überspringt, die anderen Mut macht. Papst Benedikt hat darüber in seiner neuen Enzyklika geschrieben. Hoffnung haben heißt für ihn: "Ich bin definitiv geliebt, und was immer mir geschieht – ich werde von dieser Liebe erwartet. Und so ist mein Leben gut."

Hoffnung, meint der Papst, ist nicht bloß der Einsatz für eine bessere Welt. Der ist immer nötig, aber das allein kann noch nicht Fundament meines Lebens sein. Es geht um viel mehr, es geht ums Ganze – es geht um Gott. Die Hoffnung, die von ihm herkommt, will das Leben wirklich verändern, umgestalten. Und zwar ganz konkret. So wie Gott selbst, der in Jesus menschlich nahe gekommen ist: eine Hoffnung zum Anfassen. Darum geht's im Advent. Denn Advent heißt: Gott kommt zu uns. Wo davon etwas zu spüren ist, da hat das Leben Sinn. Ich wünsche Ihnen eine Hoffnung, die trägt.

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Komentáře

majkiii

Jé, díky... Tak sice jsem všemu nerozumněla, ale hned jakmile budu mít víc času, čapnu slovník a dopřeložím si to:) To je fakt dobrý, němčinu potřebuju cvičit, protože jí vůbec neumím:) Tak dík, že si můžu překládat něco smysluplnýho:)

HejTi

Kdybych uměl o krapet víc německy, hned bych se začetl:o) Kde tyhle texty, Kateřino, bereš?

katerzina

když jsem v německu brouzdala po německým netu, tak jsem někde narazila na tuhle stránku http://www.daserste.de/wort/sendung.asp a od té doby mi chodí každý týden na mail:-)

kristinad

:-)aha...hh:)to jsem tomu hezky rozuměla...nebyl by tady českej překlad?ale když jsem to četla nahlas sestře, tak říkala, že to zní zajímavě. Takže Káťo, zní to fakt zajímavě:-)

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Autor blogu Grafická šablona Nuvio